+++ Wir haben Di 18:00 Uhr und Do 18:30 Uhr unsere Basteltermine im Bastelraum. +++ 26. Okt. Inddorflug in der Tennishalle Wrambronn +++ 16. Nov. Stammtisch Schiff +++ 23. Nov. Inddorflug in der Tennishalle Wrambronn +++ 1. Dez. Adventsfahren im Hallenbad Leonberg +++ 18./19. Jan. Offroad Hallenrennen in der Georgii Halle +++
   

Tips und Tricks für Koaxial Helis

Meine kleine Dos and Don'ts Sammlung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Eine gute und umfassende Hilfe bekommt man z.B. im Modell-Sonderheft "Ferngesteuerte Koaxial-Hubschrauber" vom Neckar-Verlag oder mit dem RC-Elektroheli "Leitfaden für Einsteiger" von Ikarus.Modell-Sonderheft

Eines vorab:
Wer sich einen Koaxial-Heli kauft, sollte nicht erwarten, dass er den Hubschrauber auspackt und gleich losfliegen kann. Man sollte sich Zeit nehmen, den Hubschrauber richtig einzustellen und sich in Ruhe mit den Funktionen vertraut machen, bevor man los fliegt.
Hubschrauber sind komplexe Fluggeräte und genau so sollte man auch an die Sache herangehen. Respekt ist durchaus angeraten.

Also: Erst denken - dann einschalten!


Die ersten Schritte:

Was also ist zu tun, wenn man einen Hubschrauber neu gekauft hat?

  1. Bevor man anfängt, sollte man sich ein bisschen mit der Theorie von Hubschraubern vertraut machen. Das kann einen beim Fliegen vor so manchen Überraschungen bewahren.
    Ausserdem sollte man erst mal die Bedienungsanleitung lesen, welche leider oft etwas spärlich ausfällt.

    Hilfreich ist es natürlich auch, zu wissen, wie die Steuerknüppel belegt sind.
  2. Nach dem Auspacken ist dann der erste Schritt das Laden des Akkus. In der Verpackung befindet sich zwar ein LiPo Ladegerät, aber meistens sind das keine Balancer-Ladegeräte. Ein echtes Balancer Ladegerät kostet bereits über 30,- € und wer viel fliegt, sollte sich eines zulegen. Ein Balancer Ladegerät lädt alle Zellen gleich und erhöht somit die Flugdauer und die Lebenserwartung des LiPo Akkus.

  3. Am Anfang sollte man prüfen, ob die Stabistange gerade ist. Das kann man auf einem ebenen Tisch mit einem Lineal machen.

  4. Wenn nun der Akku geladen ist, den Akku in den Hubschrauber einsetzen und an der Stabistange mit 2 Fingern anheben, damit der Heli frei pendeln kann. Nun sollte der Hubschrauber mit dem Landegestell parallel zum Boden pendeln. Ist das nicht der Fall, den Akku entsprechend leicht nach vorne oder hinten schieben. Der Akku sollte stabil in der Halterung sitzen und sich nicht leicht verschieben lassen.

  5. Vor dem Einschalten prüfen, ob die Knüppelstellungen korrekt sind und das Gas auf Null steht. Es ist nicht gut, wenn beim Einschalten gleich die Rotorblätter loslaufen. Das kann ganz schön weh tun.

  6. Vor dem Einschalten des Hubschraubers den Sender einschalten! Am Sender sicher stellen, dass Gas auf Null steht.

    Folgende Grundregel ist ganz wichtig:
      - Erst den Sender einschalten, dann den Hubschrauber.
      - Erst den Hubschrauber ausschalten, dann den Sender.

    Das ist deshalb nötig, um sicher zu stellen, dass der Hubschrauber "nur" die Befehle vom eigenen Sender bekommt. Ist der Sender aus und der Hubschrauber an, können fremde Störimpulse den Hubschrauber beeinflussen. Ich brauche nicht zu erklären, was passieren kann, wenn der Hubschrauber unkontroliert losfliegt.
    Ein kaputter Hubschrauber ist da noch das kleinere Problem.

  7. Vor dem ersten wirklichen Fliegen sollte man die korrekte Belegung der Knüppel prüfen. Wenn das Gas auf Null steht, kann man einmal die Servo-Bewegungen für die Blattansteuerung prüfen. Dann ganz wenig Gas geben und Rechts-Links prüfen.

  8. Noch bevor man richtig fliegt, sollte man den korrekten Spurlauf der Rotorblätter prüfen. Das heisst, dass die Rotorblätter oben und unten in einer Ebene laufen müssen. Dazu klebt man auf ein Rotorblatt jeder Ebene einen farbigen Klebestreifen und lässt dann die Rotorblätter hochlaufen. Dazu stellt man am besten sicher, dass der Hubschrauber nicht abheben kann. Dann blickt man waagrecht in den Blattlauf und überprüft in jeder Ebene, ob die Rotorblätter exakt in der gleichen Spur laufen.
    Wenn das nicht der Fall ist, kann man in der oberen Rotorblattebene entweder die Rotorblätter fester ziehen oder die Einstellung der Stabistange korrigieren. Detaillierte Beschreibungen dafür erhält man in entsprechenden Foren im Internet.

  9. Die Rotorblätter sollten sich am Aufnehmer bewegen lassen.
    Nicht zu fest anziehen, damit sie nicht starr sind. Sonst gehen sie bei Objektberührung sofort kaputt und am Zahnrad des Antriebs fehlen ein paar Zähne durch das Messing Antriebsritzel.
    Nicht zu locker anziehen, sonst schlagen die Rotorblätter beim Gasgeben oder Bremsen. Auch das geht auf Kosten der Rotorblätter.
    Also gerade so fest anziehen, dass sie beim Gasgeben durch die Fliehkraft nach aussen gehen.

    Bei Graupner sind die Rotorblätter starr auf der Achse fixiert; damit habe ich bisher noch keine Erfahrungen gesammelt.

  10. Langsam wird es ernst: Grob ist alles eingestellt. Der Hubschrauber sollte so ca. 3 m vor dem Piloten stehen. Dann langsam Gas geben (aber noch nicht abheben). Nun muss man prüfen, ob der Hubschrauber versucht, in eine Richtung abzudriften. An der Trimmung der Steuerknüppel soweit trimmen, bis der Hubschrauber neutral bleibt; das Gleiche beim Drehen um die Achse.
    Wenn das nicht geht, kann es sein, dass man an den Anlenkhebeln zur Taumelscheibe mechanisch nachstellen muss. Der Hubschrauber sollte bei halbem Gas knapp vor dem Abheben sein und keine Tendenz zum Wegkippen zeigen. Nur so bleibt er in der Luft auch ruhig stehen.

  11. Ist das alles gemacht, kann man nun langsam den Hubschrauber abheben lassen. Jetzt geht das eigentliche Üben los. Als erstes sollte man versuchen, den Hubschrauber knapp über dem Boden auf einem Punkt zu halten. Ihr werdet feststellen, dass das gar nicht so einfach ist.

  12. Noch ein letzter Hinweis zur Elektronik. Die Hubschrauber haben eine integrierte Elektronik mit einem Piezo-Kreisel. Meist kann man auf der Platine den Ruderausschlag der Servos (Empfindlichkeit) und die Empfindlichkeit vom Kreisel (Gyro) einstellen. Wenn also der Hubschrauber zu sehr zuckt, liegt das an der Einstellung des Kreisels, der versucht das ungewollte Drehen des Hubschraubers zu verhindern. Mit einem kleinen Schraubenzieher kann man vorsichtig versuchen, die Einstellung zu verändern.

  13. Der Bodeneffekt:
    Wenn ein Hubschrauber knapp über dem Boden fliegt, saugt er die Luft von unten wieder an. Das bedeutet, dass der Hubschrauber in Bodennähe eher zum Ausbrechen tendiert und recht instabil fliegt.
    Ab einer Flughöhe von etwa 1,5 fachem Rotordurchmesser ist der Hubschrauber aus dem Bodeneffekt heraus und fliegt dann auch stabiler. Am Anfang könnt ihr ja durch einen schnellen Start versuchen, den Bodeneffekt erst einmal zu überwinden, um besser üben zu können.

  14. Und noch ein kleiner Tipp zu Decken und Wänden:
    Der Hubschrauber saugt sich ab einem gewissen Abstand selbst an die Wand oder Decke. Vorsicht also, wenn ihr zu nahe an Decken oder Wände kommt. Ruckzuck saugt sich der Heli an die Decke und ist im Bruchteil einer Sekunde später am Boden, was oft nicht schadlos abgeht.

Und nun noch ein paar kleine Tipps rund um den Hubschrauber:

Rotorblätter kaufen
Don't: Kauft keine Billigrotorblätter. Im Internet gibt es Anbieter, die Rotorblätter als Original zu Centpreisen verschleudern. Nicht nur, dass es einfach gefährlich ist, da die Rotorblätter sich schnell drehen, macht Unwucht den Hubschrauber auf Dauer kaputt und wer mal ein Rotorblatt bei Vollgas an die Hand bekommen hat, wird sich freuen, wenn es nicht auch noch scharfe Kanten hat. Das ist so schon recht schmerzhaft.

Akkus nie leer fliegen
Lipozellen mögen es überhaupt nicht, wenn man sie zu tief entleert. Dann sind sie kaputt, und Lipos sind ganz schön teuer. Wenn ihr merkt, dass die Flugleistung nachlässt, sofort landen und den Akku laden. Nicht weiter fliegen!

Lipo-Zellen
Auch hier mein Tipp: Keine Billig Akkus kaufen! Lipos werden beim Laden heiss und können im schlimmsten Fall explodieren. Wenn das in der Wohnung passiert, war es die Ersparnis auf keinen Fall wert.
Beim Laden von Lipos eine nicht brennbare Unterlage verwenden. Bitte die Akkus nach dem Flug erst abkühlen lassen und dann laden. Lipos heiss zu laden beschädigt den Akku.
Das Gleiche nach dem Laden: Erst abkühlen lassen und dann fliegen.

Vorsicht vor den Rotorblättern
Wie gesagt: Wer aus Panik in einen fliegenden Hubschrauber greift, wird Ärger mit den Rotorblättern bekommen. Also vorher überlegen, was man tut. Rotorblätter, die beschädigt sind, sofort austauschen. Bei der kleinsten Unwucht fliegt der Hubschrauber nicht mehr sauber und das kann zu gravierenden Abstürzen führen. 
Bei Rissen in der Kante der Rotorblätter, stimmt der Auftrieb nicht mehr, was auch zu Abstürzen führen kann.
Auch wenn es ein bisschen teuer ist, wechselt die Rotorblätter bei Beschädigungen.

Klebestreifen auf die Rotorblätter
Ein kleiner Tipp vor zu schnellen Schäden an den Rotorblättern. Ihr könnt einen Streifen Tesafilm auf die Vorderkante der Rotorblätter kleben. Das verhindert, dass bei Objektberührung das Rotorblatt schnell einreißt.

WAF (woman acceptance factor)
Wenn ihr im Haus fliegt, leiden gerne mal die Möbel oder Blumen unter den Trainingsflügen. Also nur dort fliegen, wo es eure Frau erlaubt. Sonst hängt der Haussegen schief und Ihr dürft nur noch draussen fliegen.
Nicht gut - macht nur Stress. Das Gleiche dürfte übrigens auch für Eltern gelten.

Hubschrauber Grösse
Allgemein kann man sagen: Je grösser der Hubschrauber, umso stabiler fliegt er. Also fangt nicht gleich mit einer Mücke an.

Versicherung
Bei Koaxial-Hubschraubern mit maximal 45 cm Rotorblatt-Durchmesser braucht man nicht unbedingt eine extra Versicherung, da sich Schäden normalerweise in Grenzen halten und im allerschlimmsten Fall dann halt bezahlt werden müssen (und normalerweise bei halbwegs verantwortungsbewusstem Agieren bezahlbar bleiben sollten).

Wenn der Rotordurchmesser aber mal über 60 cm hinaus geht, der Hubschrauber GFK-Rotorblätter und vielleicht noch Brushless Technik hat, ist eine Versicherung ein Muß!
Die Rotorblätter drehen hoch und können erhebliche Verletzungen bei Menschen (natürlich auch Sachschäden) verursachen, die NICHT über die private Haftpflichtversicherung abgedeckt sind.
Stellt Euch nur einmal vor, es zerreißt ein Rotorblatt bei über 5.000 Umdrehungen und fliegt jemandem an den Kopf oder gar ins Auge.
Ohne eine Zusatzversicherung sieht man dann sehr, sehr alt aus, da die Kosten ins Uferlose gehen können. Auch sollte man mit solch einem Hubschrauber nicht mehr in der normalen Umgebung fliegen, sondern auf einen Modellflugplatz gehen.
Mein Tipp: wenn ihr auf große Hubschrauber umsteigt, tretet einem Flug-Modellbau Verein bei. Der hat meistens ein Fluggelände und ausserdem seid ihr als Mitglied automatisch über den Verein entsprechend versichert.
Angenehmer Nebeneffekt ist das die Vereins-Mitglieder euch mit Rat und Tat helfen können und ihr nicht alleine da steht.

Soweit meine Tipps. Wenn Ihr denkt, dass etwas fehlt, schickt eine E-Mail an den Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!.

   
© Leonberger Modellbau Club e.V.